Gemeinschaftsgarten im Kölner Süden

Schlagwort: Ernährungsrat

Unsere Stadt zum Reinbeißen! Die „Essbare Stadt Köln“ wächst – jetzt mitmachen!

Die „Essbare Stadt Köln“ ist ein partizipativer Prozess, bei dem Jede/r mitmachen kann. Organisiert wird er vom Ernährungsrat Köln (Ausschuss Essbare Stadt/Urbane Landwirtschaft) und der Agora Köln, in Kooperation mit der Stadtverwaltung und im Austausch mit der Politik.
Das Ziel: Köln wird eine essbare Stadt – hier wachsen mehr essbare Pflanzen, mehr Menschen erzeugen gesunde Lebensmittel.

So kannst du mitmachen:

Du kannst ein eigenes Essbare-Stadt-Projekt in deinem Veedel auf die Beine stellen (z.B. einen Garten gründen) und MitstreiterInnen finden, oder du steuerst deine Ideen und dein Wissen zum Konzept und Aktionsplan „Essbare Stadt Köln“ bei. Am 13.1.2018 findet im Friedrich-Wilhelm-Gymnasium (Innenstadt) ein großes stadtweites „Barcamp“ statt, bei dem wir uns vernetzen und die Ideen und Projekte vorstellen.

Die „Essbare Stadt Köln“ organisiert sich derzeit in Arbeitsgruppen auf der Projektplattform WeChange – dort findest du auch Termine der AGs und Teilnehmerlisten, auf denen du dich eintragen kannst.  Derzeit gibt es AGs zu den Themenfeldern

  • Essbares öffentliches Grün
  • Gemeinschaftsgärten
  • Kleingärten
  • Streuobstwiesen
  • Soziale- und Bildungseinrichtungen
  • Firmengärten
  • Partizipative Landwirtschaft
  • Biodiversität/Stadtentwicklung
  • Gärtnern auf privaten Flächen.


Einfach hier registrieren, dich auf einer der AG-Teilnehmerliste eintragen und los geht’s: https://wechange.de/project/essbare-stadt-koln/

Zwiebelfest am Freitag – und ein paar Rezepte auch für keimende Zwiebeln

Wir möchten kurz was klarstellen: NeuLand engagiert sich für eine nachhaltige, ökologische urbane Landwirtschaft. Viele unserer Mitgärtnerinnen und Mitgärtnern stellen die konventionelle, stark chemisch-synthetisch geprägte Landwirtschaft in Frage. Sie kaufen bewusst regionale, saisonale Produkte, viele achten darauf, ausschließlich Bio einzukaufen. Das hat viele gute Gründe – über die wir gerne mit mit Bäuerinnen und Bauern, mit Händlern und Verkäufern und Konsumenten streiten und diskutieren – auch im Kölner Ernährungsrat, in dem wir Mitglied sind. Zugleich wollen wir nicht, dass Lebensmittel weggeworfen werden. Wir unterstützen z.B. Foodsharing, seitdem es diese Organisation gibt. Wir zeigen in Workshops, wie Lebensmittel haltbar gemacht werden. Denn alle Lebensmittel sind zu schade für die Tonne – auch konventionell produzierte. Aus diesem Grund haben wir vor zwei Wochen die große Zwiebelrettungsaktion angeschoben. Und wir sind dankbar für die überwältigende Resonanz – viele von euch haben geholfen, mittlerweile fast zwei Tonnen Zwiebeln dem Wegwerf-System zu entziehen und eure Wertschätzung für ein Lebensmittel ausgedrückt, dass eigentlich schon abgeschrieben war. Wir hoffen, dass diese Aktion auch zur Auseinandersetzung anregt: Was ist eigentlich regionale Ernährung? Welche Strukturen braucht sie? Welche Probleme haben Bäuern, die regional liefern, aber dennoch nicht unabhängig vom Weltmarkt sind? Gibt es einen Zusammenhang zwischen konventionellem Anbau, Handel und Überschusssituationen? Solche Fragen könnt ihr übrigens am Freitag, 23.6., bei einem Stück Zwiebelkuchen und einem kühlen Kölsch auf NeuLand diskutieren. Dann beenden wir unsere Zwiebelrettungsaktion mit einem kleinen Zwiebelfest am Lehmbackofen im NeuLand-Garten – ab 18 Uhr, unter Anwesenheit von Amarine, der Zwiebelbäuerin.

Bis dahin noch ein wichtiger Hinweis und ein paar Rezepte. Es ist ein Ammenmärchen, dass Zwiebeln (und Knoblauch), die grün keimen, nicht mehr essbar oder gar giftig sind. Im Gegenteil: Die grünen Triebe sind gesund und lecker, z.B. machen sie sich prima in Ringe geschnitten im Salat (wie Schnittlauch oder Lauchzwiebeln). Ihr könnt sie auch schmoren, braten, frittieren, kochen – wie übrigens den weißen Rest der Zwiebel auch. Erst wenn die Zwiebeln unangenehm riechen und nässen, ist es vorbei mit ihnen und sie sollten auf den Kompost.

Clara, die bei uns auch die Marktschwärmer organisiert, hat letzte Woche ein Rezept erfunden – hier kommt für euch:

Claras Zwiebelchutney

Claras Zwiebelchutney

Claras Zwiebelchutney (vegan/vegetarisch)

„Zwiebeln schälen und in halbe Ringe schneiden.
mit Olivenöl (ggf. auch etwas Butter) anbraten
Zucker drüber und ein wenig karamellisieren lassen.
Dann mit Essig ablöschen, Korianderkörner, ggf. auch Senfkörner, Lorbeerblatt, Piment, und ein bisschen Zimt dazu geben.
Mit Salz abschmecken.
Wer Lust auf Schärfe hat, macht ne Chili oder so rein.
Reduzieren lassen, später erst die Rosinen dazu geben.
Abschmecken und in abgekochte Gläser füllen.
Sorry aber Mengenangaben hab ich nicht. Muss man nach Gefühl, Lust & Laune anpassen.“

Und Judith verrät das Geheimnis ihres köstlichen Zwiebelkuchens:

Celias Zwiebelkuchen (der vom Zwiebelfest!)

„Zutaten für ein Blech…

…für den Teig: 500g Mehl, 200 ml Apfelsaft (oder Cidre), 1 Würfel Hefe, 1/2 TL Salz, 1 TL Zucker, 80g weiche Butter, 2 Eier (Größe M)
…für den Belag: 1,2kg Zwiebeln, 2 1/2 EL Butter, 50ml Apfelsaft (oder Cidre), 2 Stängel Majoran, 1 TL gemahlener Kümmel, Salz, Pfeffer, 1 Prise Gemüsebrühe
…für den Guss: 300g Sahne, 2 Eier + 2 Eigelb, geriebener Bergkäse (50g oder nach Belieben mehr), Salz, Pfeffer, frisch geriebene Muskatnuss
+ Mehl zum Arbeiten und Butter zum Einfetten des Blechs

1. Mehl in eine Schüssel geben, Hefe in den lauwarm erhitzten Apfelsaft bröseln und darin auflösen, zum Mehl gießen (Tipp: erstmal 3/4 des Safts nehmen und erst später, falls der Teig zu trocken ist, den Rest dazugießen). Salz, Zucker, Butter, und Eier zugeben und alles ca. 8 Minuten lang zu einem glatten Teig verkneten (mit den Händen oder dem Knethaken des Handrührgeräts). Zur Kugel geformt in einer bemehlten Schüssel zugedeckt 30 Minuten gehen lassen.
2. Zwiebeln schälen, halbieren und in dünne Streifen schneiden. Die Butter erhitzen (Topf oder Pfanne), die Zwiebeln darin bei mittlerer Hitze glasig braten. Mit dem Apfelsaft ablöschen und in ca. 6 Minuten vollständig einkochen lassen.
3. Majoranblättchen grob hacken. Zwiebeln vom Herd nehmen und leicht abkühlen lassen, mit Kümmel, Salz, Pfeffer, , Brühpulver und Majoran würzen.
4. Für den Guss Sahne, Eier, Eigelbe und Käse verquirlen und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.
5. Backofen auf 190°C vorheizen, Backblech samt Rand einfetten. Teig auf leicht bemehlter Arbeitsfläche auf Blechgröße ausrollen, auf das Blech legen und am Rand leicht hochziehen. Zwiebeln auf dem Teig verteilen und mit Guss übergießen.
6. Den Zwiebelkuchen im heißen Backofen ca. 40 Minuten goldbraun backen.“

Judiths Zwiebelkuchen

„Für 2 Bleche: Hefeteig aus 500g Mehl, 1 Päckchen Trockenhefe, Salz, 1/4 l lauwarmes Wasser und 6 EL Olivenöl kneten und mind. 1 Std. im Warmen stehen lassen.
Dann 18 mittelgroße Zwiebel schälen, halbieren und in feine Halbringe schneiden, in einer Butter/Öl-Mischung anbraten, braun anrösten.
2 TL gemörserten Kümmel dazu, mitrösten.
Die Zwiebeln mit Mehl einstäuben und verrühren, mit einem Schuss Weißwein und Gemüsebrühe ablöschen, einkochen bis es ne cremige Zwiebelmasse ist, viel Petersilie dazu. Abkühlen.
Masse auf ausgerollten Teig auf Blech streichen, Gruyere oder Bergkäse drauf
Bbei 200 Grad Ober/Unterhitze 30-40 min backen“.

Über dieses Zwiebelkuchenrezept auf Chefkoch schreibt NeuLand-Gärtnerin Ana: „Mega lecker, saftig und einfach! :)) Beim Schneiden der 800g Zwiebel habe ich geweint wie noch nie, aber es hat sich gelohnt! Die Zwiebeln schmecken einfach hervorragend, besten Dank dafür!!!“

Ute, die ebenfalls Beete bei NeuLand bewirtschaftet, hat „noch ein sehr leckeres Rezept, haben wir am Samstag ausprobiert im Lehmofen“: Flammkuchen mit Ziegenkäse, Rosmarin und Honig.

Und Theresa Maier empfiehlt auf Facebook diese Rezepte von „Wilde Fermente“ für eingelegte Zwiebeln. Klingen extrem lecker!

Weitere Zwiebelideen gefällig?

Zwiebel-Pasta-Auflauf (vegetarisch)

250 Nudeln bissfest kochen (z.B. Penne, Spiralnudeln,….), abgießen, kalt abbrausen und abtropfen lassen
1 Kilo zwiebeln schälen, in dünne Ringe schneiden
1 Zehe Knoblauch hacken
Zwiebeln und Knoblauch in vier EL Olivenöl anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen
1/2 Bund Petersilie fein hacken
100 Gramm Käse (Parmesan, Gouda, Emmentaler – je nach Geschmack) reiben
Käse, Petersilie mit 4 Eiern und 1 Becher saure Sahne verquirlen
Mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver würzen
In eine gebutterte Form abwechseln Nudeln und Zwiebeln schichten und mit der Eiersauce begießen
Bei 200 grad im Ofen ca. 30 Minuten backen, bis die Kruste goldbraun ist.

Apfel-Zwiebel-Aufstrich (vegan/vegetarisch)

1 Apfel schälen und reiben
2 Zwiebeln schälen und kleinhacken
Beides in 1 EL Butter kurz schmoren.
50 g gemahlene Nüsse (Mandeln, Haselnüsse, Sonnenblumenkerne – wie’s gefällt) und 200 g Butter/Butterersatz untermischen
mit süßem Paprikapulver und Kräutern (Thymian, Petersilie und andere) würzen
Abkühlen lassen – fertig!

Zwiebelhustensaft (vegan)

1 Zwiebel kleinhacken und in ein sauberes Schraubglas füllen.
2 Esslöffel guten Honig drauf.
Mind. 1 Tag stehen lassen.
Flüssigkeit teelöffelweise einnehmen – löst Schleim, beruhigt.

…. Noch mehr Zwiebelrezepte folgen an dieser Stelle. Zum Beispiel die Zwiebelsuppe unseres französischen Freiwilligen Vincent. Wenn ihr auch welche beisteuern könnt: Postet sie hier als Kommentar!

 

20 Tonnen Zwiebeln für die Biogasanlage? Ein Gespräch mit Bäuerin Amarine Gillern

Derzeit rettet NeuLand gemeinsam mit vielen Menschen Berge von Speisezwiebeln. Vor zwei Wochen kam die erste Tonne an (und ist nahezu verteilt), heute die zweite. Sie steht am Foodsharing-Schrank – nehmt die Zwiebeln mit und esst sie! Wir helfen euch in den kommenden Tagen mit kreativen Rezepten, einem Zwiebelfestchen und haben kürzlich mit Amarine Gillern gesprochen, der Landwirtin hinter der Zwiebelaktion.
Amarine, was für einen Hof habt ihr – was zeichnet euch aus?

Wir haben einen klassischen, mittelständischen Familienbetrieb in Bedburg/Königshoven bei Bergheim und bauen seit mehreren Jahren Kartoffeln und Zwiebeln an. Durch unsere eigene Sortier- und Packanlage können wir unsere Kartoffeln und Zwiebeln in allen Gebindegrößen selber verpacken und jederzeit mit den eigenen Fuhrpark an unsere Kunden ausliefern. Unsere regionale Vermarktung gibt uns die Möglichkeit, unseren Produkten ein Gesicht zu geben und die Wertschätzung auf beiden Seiten wird gefördert.

Trotzdem habt ihr gerade ein Problem. Ihr werdet rund 20 Tonnen Zwiebeln nicht los. Was ist passiert?

Es gibt viele Landwirte, die bisher keine Zwiebeln angebaut haben. Da viele von ihnen mittlerweile Alternativen zum Zuckerrüben- und Getreideanbau suchen, werden u.a. auch Zwiebeln vermehrt angebaut. Da die Saison für die Zwiebeln fast vorbei ist, und sehr viele Zwiebeln angebaut wurden, sind teilweise noch große Restbestände vorhanden.

Betrifft das nur euch oder auch andere Höfe?

Das betrifft alle Zwiebelanbauer in Deutschland. Aber auch z.B. in den Niederlanden oder Polen.

Warum kann man sie nicht einfach noch ein paar Wochen einlagern und später verkaufen?

Die Saison neigt sich dem Ende zu und die Zwiebeln sind nur noch begrenzt lagerfähig.

Welche Optionen gibt es für euch, die Zwiebeln jetzt loszuwerden?

Wir nutzen natürlich noch unsere Verkaufsmöglichkeiten aber ein Großteil vom Restbestand wird wohl in die Biogasanlage gehen.

Schmerzt das nicht?

Natürlich! Es gibt andere Länder auf unserer Erde wo die Menschen verhungern müssen weil es nichts zu essen gibt.

Einige der Zwiebeln haben bereits angefangen zu keimen. Üblich wäre es jetzt für euch, diese auszusortieren und wegzuwerfen, weil ihr sie nicht mehr verkauft bekommt …

Stimmt. Dabei sind diese Zwiebeln immer noch essbar, z.B. kann man die grünen Keime wie Schnittlauch in den Salat schnippeln. Man muss sie also keineswegs wegwerfen – sie sind zwar nicht mehr vermarktbar, aber durchaus noch verwendbar. (Anm. der Red.: Am 20.6. veröffentlichen wir hier im Blog ein paar leckere Zwiebelrezepte für euch!)

Wir freuen uns, dass wir euch dabei unterstützen können, die Zwiebeln zu retten! Was für eine Zwiebelsorte ist das?

Wir haben verschiedene Sorten. Die hier heisst z.B. Centro.

Du bist ebenso wie wir mit NeuLand Mitglied im Ernährungsrat für Köln und Umgebung. Was möchtest du dort erreichen?

Die Menschen in und um Köln, mit Ihrer Region und den dazugehörigen Landwirten und deren Produkten, wieder in Kontakt zu bringen. Ich möchte das Verständnis für die Landwirte und deren Arbeit mit fördern. Auch ist mir wichtig, dass der Verbraucher weiß, was er isst und wo es herkommt.
Wir haben mit dem Kauf von regionalen Produkten die Möglichkeit genau zu erfahren, wo unsere Lebensmittel herkommen und wie sie in unserer Region gewachsen sind. Durch den Kauf von regionalen Produkten unterstützen wir die heimischen Landwirte und tragen somit zur Stärkung unserer heimische Wirtschaft bei.
Es gibt soviele landwirtschaftliche Erzeugnisse in der Region um Köln, und daher ist es nicht immer nötig Lebensmittel von weiter Entfernung zu kaufen.

Was bedeutet das für dich – regionale Ernährung?

Die eigene Heimat „essbar“ erfahren. Weil ich dann einfach weiss, wo es herkommt. Und ich weiss, dass das was ich aus der Region esse, denselben Wind, Sonne, Hitze etc. während seines Wachstums erlebt hat wie ich. Ich habe – rein theoretisch – die Möglichkeit den Landwirten zu besuchen und mir einen Eindruck zu verschaffen wie z.B. die Kartoffeln etc angebaut werden. Ich könnte den Landwirten fragen – wie einen Nachbarn. Dadurch rückt die Region zusammen und die Verbindung zueinander und das Verständnis sind da.

Wie können Bauern und Urban Gardening-Initiativen in Zukunft zusammenarbeiten?

Wir können unser gegenseitiges Wissen nutzen und Urban Gardening könnte eine weitere wichtige Verbindung zwischen den Menschen in Köln und den Landwirten aus der Region sein.

Was ist aus deiner Sicht wichtiger – regional oder bio?

Regional kann auch Bio sein. Es gibt den konventionellen und den biologischen Anbau. Die Hauptsache für mich ist, dass es aus der Region ist mit kurzen Wegen und die heimische Landwirtschaft unterstützt wird.

Könntet ihr euch vorstellen, eines Tages auf Bioanbau umzustellen? Bioqualität ist immer mehr Menschen wichtig.

Wir bauen seit Jahren unsere Kartoffeln und Zwiebeln konventionell an und haben auch auf dieser Basis unser ganzes Betriebsmodell mit Vermarktung aufgebaut. Wir sind sehr damit zufrieden, aber man weiss ja nie …

Vielen Dank für das Gespräch!

Und an dieser Stelle noch eine Bitte an alle, die Zwiebeln mitnehmen oder unsere gemeinsame Rettungsaktion einfach gut finden: Wer Amarine helfen möchte, zumindest die Transportkosten wieder reinzubekommen, darf gerne spenden. Auch, wer seine Wertschätzung für dieses regionale Produkt und die Arbeit der Bauern ausdrücken möchte. Sprecht uns an oder werft eure Spende in den Spendenschlitz am blauen Küchencontainer!

Warum wir uns im „Ernährungsrat für Köln und Umgebung“ engagieren

Logo ErnährungsratAls erste Stadt in Deutschland hat Köln seit März einen Ernährungsrat. Auch NeuLand arbeitet in diesem Gremium mit.

Warum machen wir mit?

Weil wir glauben, dass wir hier gemeinsam mit engagierten Anderen wichtige Veränderungen für Köln erreichen können.

Worum geht es?

Ziel ist es, dass alle Kölner Bürgerinnen und Bürger über das Wissen und die Möglichkeiten verfügen, gesunde, bezahlbare Lebensmittel selbst anzubauen oder zu kaufen, diese zuzubereiten und zu genießen. Kölnerinnen und Kölner sollen ihre vielfältigen Esskulturen und -traditionen leben und dabei bevorzugt auf regionale, saisonale, frische, ressourcenschonend produzierte und verarbeitete Lebensmittel zurückgreifen können.

Für uns bedeutet das u.a., dass wir uns dafür einsetzen, dass nicht-kommerzielle Urban-Gardening-Räume in Köln weiter bestehen und entstehen können. Denn sie sind Orte, an denen regionale und saisonale Ernährung und nachhaltiger Anbau ausprobiert, gelernt und fortentwickelt werden können. Mehr dazu im Urban Gardening Manifest. Außerdem machen wir uns dafür stark, dass die Parkstadt Süd ein essbares Modellstadtviertel wird.

Wie soll das erreicht werden?

Der Ernährungsrat will möglichst viele Einrichtungen, Personen und Gruppe zusammenbringen, die etwas bewegen können. Sie tauschen sich aus, verhandeln und erarbeiten als Experten und Berater für eine regionale Ernährungspolitik Empfehlungen an die Kölner Politik und Verwaltung. Dabei wollen sie unter anderem eng mit der Verwaltung zusammenarbeiten.

Wer ist im Ernährungsrat?

Der „Ernährungsrat für Köln und Umgebung“ hat in der Regel 30 Mitglieder – 10 aus der Zivilgesellschaft, 10 aus der Wirtschaft und 10 aus Politik und Verwaltung. Vier Mitglieder im Bereich Politik und Verwaltung wurden von den vier großen Fraktionen im Kölner Stadtrat benannt. Weitere Mitglieder wurden in einem einjährigen Prozess, den der Verein Taste of Heimat initiiert hat, benannt, darunter Landwirte, Lebensmittelhandwerker, Gastronomen, Ernährungswissenschaftlerinnen. Acht Mitglieder im Bereich „Zivilgesellschaft“ sind aus den vier Ernährungsrats-Ausschüssen automatisch entsendet – es sind die jeweils 2 gewählten Sprecher aus jedem Ausschuss. Der Ernährungsrat tritt von Juni 2016 an vier Mal im Jahr zusammen.

Vier Gründe für Ernährungsräte

Die wichtigsten Gründe, warum wir Ernährungsräte brauchen (Quelle: ernährungsräte.de)

Was machen die Ausschüsse?

In den vier Ausschüssen kooperieren seit 2015 mehr als 100 freiwillige Engagierte aus Köln und Umgebung zu folgenden Themen:

  • Regionale Direktvermarktung
  • Events zum Thema regionale, nachhaltige Ernährung
  • Urbane Landwirtschaft / Essbare Stadt
  • Ernährungsbildung und Schulverpflegung

Die Ausschüsse treffen sich ca. alle 2-3 Monate. Innerhalb der Ausschüsse gibt es zum Teil Arbeitsgruppen. NeuLand ist mit Doro Hohengarten (Ausschusssprecherin) und Lilia Katona im Ausschuss Urbane Landwirtschaft/Essbare Stadt vertreten. Dort arbeiten wir zurzeit an der Arbeitsgruppe „Essbare Stadt“ mit – mit dem Ziel, die Stadt Köln bei der Ausarbeitung ihres gleichnamigen Konzeptes zu unterstützen. Die Ausschüsse sind grundsätzlich für alle offen, die mitarbeiten wollen. Bewerben kann man sich bei Taste of Heimat.

Gibt es aus NeuLand-Sicht schon Erfolge?

Jein. Die Kölner Verwaltung wurde im Juni 2016 vom Rat der Stadt per Beschluss damit beauftragt, ihr Konzept „Essbare Stadt“ konkret weiter zu entwickeln. Dazu soll sie unter anderem den Kölner Ernährungsrat mit einbeziehen. Der Ratsbeschluss hat allerdings einen Schwachpunkt: Er tut sich noch schwer mit dem Thema Gemeinschaftsgärten/Urban Gardening in öffentlichen Parks.

Wer ist sonst noch dabei?

Zum Beispiel Vertreterinnen und Vertreter von Campusgarten und Gartenwerkstadt Ehrenfeld, der Dokumentarfilmer und „Foodsharing“-Gründer Valentin Thurn, die „Taste of Heimat“-Vorsitzende Katharina Schwartz (Colabor), Peter Zens vom Erlebnisbauernhof Gertrudenhof, der Klosterbauer Peter Schmidt, …

Wo gibt’s weitere Infos?

Zum Beispiel hier:

Ernährungsrat Köln

http://ernaehrungsraete.de/ernaehrungsrat-idee-ueberblick/

© 2024 NeuLand Köln

Theme von Anders NorénHoch ↑