Ein Parkplatz in der Parkstadt.

Können Gesichtszüge schneller entgleisen als unsere vor ein paar Tagen? Nein. Denn da, wo die NeuLänder gern eine Zeit lang ihre Kisten aufgestellt hätten, also zwischen Bahndamm und Koblenzer Straße, hat sich erstmal ein anderer Zwischennutzer angesiedelt und betreibt dort: Einen Parkplatz. Einen ausführlichen Bericht könnt Ihr hier lesen. Wir NeuLänder wollten dort eine Anmutung von Grüngürtel schaffen und soziales Grün für alle Kölner schon jetzt erlebbar machen. Statt dessen also bis auf weiteres: Parkplätze statt Grüngürtel.

Neuen Stadtteil vom Grün aus entwickeln
Uns und anderen Initiativen hat man gesagt, wir sollten warten, bis dass die Verwaltung ein „Zwischennutzungskonzept“ geschrieben hat. Das soll im Laufe des ersten Halbjahres 2017 passieren. Dann könnten wir uns für eine Fläche zur Zwischennutzung im Sanierungsgebiet Parkstadt Süd bewerben. Eine Jury soll entscheiden, wer zum Zuge kommt. Für die Parkplatzbetreiber gelten diese Regeln augenscheinlich nicht. Die nutzen schon jetzt. Mit Pfosten, Flatterband und eigenem Konzept. In der Regel ist es übrigens so, dass mehr Parkplätze nicht den Parkdruck aus dem Viertel nehmen. Es kommen nur mehr Autos.

Mit den Bürgern oder mit den Schwergewichten?
Tief sitzt die Angst in der Verwaltung, im Sanierungsgebiet könnten Zwischennutzer etwas aufbauen, das den Kölnern so gut gefällt, dass sie es an dieser Stelle behalten möchten. Nur damit das nicht in Vergessenheit gerät: Beim Bürgerbeteiligungsverfahren wurde vereinbart, den neuen Stadtteil Parkstadt Süd vom Grün aus zu entwickeln. Jetzt hat die Verwaltung die Hosen runtergelassen und angesichts dessen, was da zum Vorschein kommt, entgleisen unsere Gesichtszüge abermals: Haben die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung es auch so gemeint, als sie verlautbarten, die Parkstadt Süd werde nachhaltig und gemeinsam mit den Bürgern gestaltet? Will die Stadt das wirklich? Oder doch lieber im stillen Kämmerchen mit privatwirtschaftlichen Akteuren und öffentlichen Schwergewichten wie der Uni und Fortuna Köln den Stadtteil entwickeln? Wird die Jury, die über Zwischennutzungen befindet, öffentlich tagen? Wir haben kein gutes Gefühl.

Schlag ins Gesicht
NeuLand-Fazit: Der Parkplatz ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die zwischen Bonner Straße und Alteburger Straße einen grünen Pionierpfad schaffen wollten. Da versuchen öffentliche Institutionen während zahlreicher Bürgerbeteiligungsveranstaltungen Vertrauen zu gewinnen. Und zerstören es umgehend wieder. Ohne Not.