Gemeinschaftsgarten im Kölner Süden

Kategorie: Garten aktuell (Seite 14 von 60)

Bürgerbeteiligung Parkstadt Süd: Nie mittendrin, trotzdem dabei

Parkbankgespräche: Präsentation im Stollwerck.

Parkbankgespräche: Präsentation im Stollwerck.

Die Stadt hat etwa 700.000 Euro Ausgaben und reichlich Eigenlob im Vorfeld nicht gescheut, um mit der ersten Phase des Kooperativen Verfahrens zur Parkstadt-Süd-Entwicklung sich selbst zu beeindrucken und für Köln innovativ zu performen. Um erste Visionen für das Terrain zu entwickeln, hatte Baudezernent Franz Josef Höing fünf internationale Planungsteams engagiert und ein renommiertes Berliner Büro für die Prozessmoderation eingekauft. Begleitet hat das Ganze ein prominent besetztes Gremium. Mission: Dem Rat Beschlüsse empfehlen! Die Bürger kamen ehrenamtlich abends und an Wochenenden und durften an der Entwicklung der Aufgabenstellungen für die Teams mit Anregungen und Projektvorschlägen zu Nutzungen und Gestaltung mitwirken.

Der Siegerentwurf: Keine Bebauung am Bahndamm, ein kompakt-verdichtetes Quartier rund um die Markthalle.

Der Siegerentwurf: Keine Bebauung am Bahndamm, ein kompakt-verdichtetes Quartier rund um die Markthalle.

Koventioneller Städtebau
Die übergeordnete Aufgabenstellung – das neue Stück Stadt vom Grün aus denken und entwickeln und bebauen- ist insofern planerische Realität geworden, als dass ein einziger Entwurf vom empfehlenden Gremium priorisiert und demzufolge als Hauptgrundlage für die weiteren Planungen in die politischen Gremien gegeben wurde.
Dieser Entwurf zeigt grundsätzlich konventionellen Städtebau, besticht allerdings durch eine grandios wirkende Positionierung des zu vollendenden Inneren Grüngürtels: Keine Bebauung am Bahndamm. Wir von NeuLand hatten uns mehr Berücksichtigung unserer Anregung gewünscht, im Viertel verteilt mehrere Flächen für Gemeinschaftsgärten vorzuhalten, generell essbares Grün überall zu etablieren und den Park in Teilen partizipativ zu gestalten. Einen Ort für NeuLand in den Plan zu schreiben, ist schön, wird unserer Grundidee von vielen kleinen grünen Garteninseln im Quartier aber nicht gerecht.

Das ist die Idee für den heutigen Großmarkt. Links die Bonner Straße.

Das ist die Idee für den heutigen Großmarkt. Links die Bonner Straße.

Und hier geht es runter bis zum Rhein. Das NeuLand-Gelände ist bebaut.

Und hier geht es runter bis zum Rhein. Das NeuLand-Gelände ist bebaut.

Entschieden haben sehr wenige allein
Transparent war das Verfahren nicht immer. Zweimal tagte das Begleitgremium öffentlich. Ansonsten hinter verschlossenen Türen, nur der Darstellung der gewonnenen Einschätzungen den fünf Planerteams gegenüber durften die Bürger beiwohnen. Da wurde Kritisches und Lobendes zum Besten gegeben und die Aufgaben und Nachbesserungsaufträge von Mal zu Mal präzisiert. Als sich das Gremium zur entscheidenden Sitzung traf, war die Öffentlichkeit wieder ausgeschlossen. Wir Bürger waren weder mittendrin noch nur dabei. Wir waren schlicht draußen. Da mag der Bauderzernent sich noch so oft an einer „beispiellosen Bürgerbeteiligung in diesem Verfahren“ berauschen. Entschieden haben sehr wenige, die bei der Entscheidung unter sich blieben. Irritiert hat, dass am Ende der Entwurf von Lenzen und „Ortner & Ortner Baukunst“ (!) namentlich als „Siegerentwurf“ präsentiert wurde, obwohl Höing zuvor stets gesagt hat, es gebe keinen Wettbewerb. Man werde sich am Ende das Beste aus allen Entwürfen für den großen Wurf zu Eigen machen. Davon war am Ende keine Rede mehr. Man hatte den Eindruck, dass „altes Denken“ bei den Beteiligten schlicht einen Sieger brauchte, wenn man schon mal fünf Entwürfe vor sich hatte. Aber warum hat man den Teams dann unterschiedliche Aufträge zur intensiven Bearbeitung erteilt wie etwa die Übergänge Luxemburger und Bonner Straße und die Verzahnung in die angrenzenden gewachsenen Viertel, wenn diese Ergebnisse dann am Ende nicht mal der öffentlichen Rede wert waren? Peinlich, die fünf Teams mit ihren Entwürfen abends im Stollwerck nochmal „vortanzen“ zu lassen, obwohl man nachmittags in einer Pressekonferenz den „Sieger“ bereits benannt hatte. Verbunden mit der Bitte, bis zum späten Abend nichts zu veröffentlichen.

Zukunftsweisend oder investorengenehm?
Sei´s drum, denn richtig interessant wird es erst ab jetzt: schon im ersten Quartal 2016 will das Baudezernat soweit sein, dass ein Bebauungsplan-Feststellungsbeschluss vom Rat abgesegnet wird. Und ab dann wird es richtig spannend: Grundstückspreise, Liegenschaftspolitik, Parzellierung der Baufelder und Vergabe an welche und wie viele Investoren/Bauherren werden Thema werden. Und beschlossen werden. Bürgerbeteiligung? Bleibt abzuwarten, ob und wie sie weiter stattfindet. Wenn Höing sie so ernst meint, wie er mehrfach ausdrücklich betont hat, dann müssen die BürgerInnen an entscheidender Stelle mitreden dürfen, wie und zu welchen Preisen das Viertel vermarktet wird. Ob Nachhaltigkeit wirklich mehr als Phrase ist und die Abkehr von reiner Gewinnmaximierung zugunsten zukunftsweisender sozial gerechter Stadt eine echte Chance hat, wird sich dann zeigen.
Vergabe der Grundstücke nach Konzept statt nach dem höchsten Bieterpreis! Erbpacht ist das Gebot der Stunde! Genossenschaften müssen zum Zuge kommen! Und man kann schon morgen anfangen, den Grünzug zu bauen! Wenn Hilfe benötigt wird: Wir von NeuLand stehen bereit. Wir sind so was von mobil. Wir könnten schon morgen am Bahndamm mit unseren Kisten den Inneren Gürtel für die Bürger bis auf Weiteres zu einem erlebbaren Grün machen. Für die Jahre zwischen dem Blitz des Entwurfs und dem Donner der Baustelle allemal. Köln wäre gut beraten, wenn.

Die neuen Filme sind online!

Unsere acht neuen Filme sollen kurz und prägnant zeigen, wofür NeuLand steht und welche Möglichkeiten sich durch unsere Aktivitäten rund um einen Gemeinschaftsgarten auftun. Sie dienen auch auch der Inspiration und als „Toolkit“ für die Umsetzung ähnlicher Urban Gardening Vorhaben.

Die Filme wurden von eyecatcher Medienproduktion mit Fördermitteln vom Klimakreis Köln realisiert.

Hier der erste der acht Filme:

Im Rahmen der Bürgerbeteiligung „Parkstadt Süd“ fand am 05.09.2015 ein öffentlicher Ideenmarkt statt. Beteiligte Teams konnten an zahlreichen Ständen rund um ein begehbares Modell des geplanten neuen Stadtteils, ihre Projektideen und Anregungen vorstellen. Auch wir waren mit einem Stand vertreten und diskutierten unsere Ideen mit interessierten Bürgern und Interessenvertretern.

Neue Garten-Zeiten und Gemeinschaftsarbeitstage

flammeAb sofort findet ihr in unserem Terminkalender die neuen Arbeits- und Gartenzeiten des NeuLand-Gemeinschaftsgartens. Die sind jetzt nicht mehr fest, sondern flexibel und werden jeden Donnerstag im Plenum für die nächsten Tage aktualisiert.

Freiwillige sind dann als AnsprechpartnerInnen im Garten und schließen euch bei Bedarf den Gerätecontainer auf. Schaut rein, welche Zeiträume euch passen!

Gemeinschaftsarbeitstage, bei denen wir zusammen Einiges wegschaffen, kündigen wir ebenfalls im Terminkalender an. Der nächste: Unser Gartenglühen 2015 am Sonntag 15.11., 15-19 Uhr.

Nachlese vor unserem Kartoffelfest

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Wie Ihr ja alle längst wisst, feiern wir am kommenden Samstag, 26. September, ab 13 Uhr auf NeuLand unser Kartoffelfest. Alle freuen sich schon jetzt auf Reibekuchen satt. Frische Kartoffeln haben wir am Wochenende davor besorgt. Auf einem Feld des befreundeten Getrudenhofs durften wir mal gucken, was der Kartoffelroder übrig ließ. Und wir dürfen mit Fug und Recht sagen: Uns reicht’s. 60 Kilo feinste Erdäpfel haben wir von Hürth ins NeuLand gebracht und dort gewaschen. Das Fest kann kommen, die Kartoffeln sind schon da. Apfelmus werden wir am Samstag auch reichlich haben. Stadtwinzer Thomas wird Äpfel zu Saft pressen. Und Bauer Hajo Niehl wird uns erklären, wie wir mit Kölner Kartoffeln der Herrschaft der Discounter trotzen können. Am Samstag bietet sich vor Ort die Gelegenheit.

Was war los in der Kräuter-Gruppe 2015?

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Eine weitere Garten-Saison auf Neuland neigt sich langsam dem Ende zu. Zeit, um zurückzuschauen: Was ist alles passiert in der Kräuter-Gruppe? Es gab viele neue Gesichter und viele schöne Treffen. Ein paar Highlights in Bildern:

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Am 28. April besuchte uns die passionierte Wildkräuter-Köchin Helga Schmidt und entdeckte mit uns zahlreiche schmackhafte Wildkräuter in den Neuland-Beeten. Die interessanten kleinen Geschichten, Fakten und Rezepte rund um diese Pflanzen machten den Rundgang spannend und unterhaltsam.

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Das neu gewonnene Wissen über Wildkräuter setzten wir in den folgenden Wochen direkt um: Wir aßen leckeren Salat und experimentierten mit verschiedenen Pesto-Varianten.

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Im Sommer besuchten uns ein paar Menschen von der SoLaWi (Solidarischen Landwirtschaft) Köln. Bei Salbei-Spagetthi saßen wir im Pavillon und tauschten uns aus.

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Nach einer intensiven Sommerzeit mit Gießen, Gärtnern, Kistenbau und Ernten wurden im August einige Stecklinge geschnitten, die im Gewächshaus auf die nächste Saison warten.

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Aus in Salz getrocketen Kräutern stellten wir feine Kräutersalze her, die uns noch im Winter mit Geschmack und Geruch von Lavendel, Salbei, Rosmarin oder Thymian erfreuen werden.

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Neugierig? Lust, mit uns zu gärtnern und sich mit Kräutern in all ihren Facetten zu beschäftigen? Kleine Workshops mit zu organisieren oder den Kräuterbereich mit zu gestalten? Komm einfach vorbei – wir treffen uns jeden Dienstag ab 18 Uhr auf Neuland (zumindest noch bis November).

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