Gemeinschaftsgarten im Kölner Süden

Kategorie: Garten aktuell (Seite 5 von 60)

Beirat ja gerne, aber so nicht!

Unser Garten präsentiert sich prächtig wie lange nicht. Und die Eisheiligen haben wir auch überstanden. Läuft. Und doch ist längst nicht alles eitel Sonnenschein. Auslöser für den Ärger der Gärtnerinnen und Gärtner ist die Stadtverwaltung. Und das kam so: Die Politik hat einen sogenannten „Integrierten Rahmenplan“ beschlossen, der schon ziemlich genau festlegt, wie die Parkstadt Süd später einmal aussehen wird. Einen Artikel, der das Wesentliche zusammenfasst, findet Ihr hier.

Wir haben interveniert

NeuLand hat kurz danach bei der Politik interveniert, einen Rahmenplanungsbeirat einzurichten, in dem auch die Bürgerinnen und Bürger bei der Planung der Parkstadt mitsprechen. Die Politik stand dem skeptisch gegenüber, hat sich aber schließlich von uns überzeugen lassen. Sieben Vertreterinnen und Vertreter der Stadtgesellschaft wurden von der Bezirksvertretung Rodenkirchen in den Beirat gewählt. Sie vertreten die Bürgervereine aus Zollstock, Bayenthal-Marienburg und Raderberg und -thal, das Bürgernetzwerk Südliche Innenstadterweiterung (Büsie), die Initiative Bürger für Bäume und das Jugendforum Rodenkirchen. Für NeuLand wird Stefan an den Beiratssitzungen teilnehmen. Seine Vertreterin ist Judith.

Verwaltung sichert Politik die Mehrheit

Diesen wackeren Sieben stehen elf Politiker und Politikerinnen gegenüber. So legt es die Geschäftsordnung des Beirates fest, die Ihr hier findet und die Anlass ist für unseren Ärger. Ohne Rücksprache mit den Beteiligten hat die Verwaltung diese Geschäftsordnung mal eben rausgehauen. Unserer Meinung nach hätte der Beirat selbst in seiner konstituierenden Sitzung über die Regeln, die er sich geben möchte, diskutieren und entscheiden müssen. So geschieht das zumindest in Beiräten, die von den zuständigen Verwaltungen gewünscht und unterstützt werden. In diesem Fall liegen die Dinge anscheinend anders. Die Sitzungen des Beirates sollen übrigens nicht öffentlich sein. Das ist aus unserer Sicht völlig indiskutabel. Bürgerinnen und Bürger sollen beteiligt werden. Das aber möglichst geheim? Oder tagt man im stillen Kämmerchen aus Angst vor dem AZ, das aus unserer Sicht selbstverständlich einen Platz im Beirat bekommen sollte? Fragen über Fragen.

Politiker beraten sich selbst

Der Beirat soll die Bezirksvertretung Rodenkirchen und den Stadtentwicklungsausschuss des Rates beraten. Vertreter und Vertreterinnen dieser beiden politischen Gremien haben die absolute Mehrheit im Beirat. Sie beraten sich also sozusagen selbst. Das ist absurd. Es soll lediglich zwei Sitzungen pro Jahr geben. Die Tagesordnung bestimmt die Geschäftsführung des Beirates in Abstimmung mit dem Vorsitzenden. Vorsitzender soll Baudezernent Markus Greitemann werden, die Geschäftsführung übernimmt das ihm unterstellte Stadtplanungsamt. Ob Bürgerwünsche bei der Aufstellung der Tagesordnung auf dem kleinen Dienstweg berücksichtigt werden, scheint da eher ungewiss. Aber es ist ja leider nicht nur die Verwaltung, die wenig bis kein Interesse an einem transparenten Verfahren zu haben scheint. Mit einer Mehrheit von CDU, SPD und FDP hat die Bezirksvertretung Rodenkirchen jüngst den Kompromissvorschlag abgelehnt, zumindest einen Teil der Beiratssitzungen öffentlich abzuhalten. „Die Sitzungen sind nicht öffentlich. Die Niederschriften der Verwaltung hinterher schon“, fasste Edmund Makrutzki vom Stadtplanungsamt das Ergebnis der Abstimmung zusammen. Weite Teile der Politik und der Verwaltung sind sich einig: Der Beirat tagt hinter verschlossenen Türen. Wir sind fassungslos. Morgen entscheidet der Stadtentwicklungsausschuss abschließend über den Beirat. Wir haben kein gutes Gefühl.

Saisonauftakt: Osterfeuer, Parkstadt Süd und noch mal Öffnungszeiten

Gibt wieder mal ein bisschen was Neues in dem Gemeinschaftsgarten Eures Vertrauens. Fangen wir mit dem Wichtigsten an. An Ostersonntag, 21. April, treffen wir uns alle ab 17.30 Uhr zu dem legendären NeuLand-Osterfeuer. Diesmal allerdings nicht in XXL sondern eine Nummer kleiner. Aber nicht weniger eindrucksvoll. Überzeugt Euch und Eure Kinder. Es gibt auch Kleinigkeiten. Zum Beispiel Kölsch. Auch wichtig: Wir haben begonnen, den Vereinsbeschluss bezüglich der Öffnungszeiten umzusetzen. Zur Erinnerung: Wir öffnen donnerstags von 16 Uhr bis 20 Uhr, freitags von 16 Uhr bis 20 Uhr, samstags von 11 Uhr bis 20 Uhr und sonntags von 15 Uhr bis 20 Uhr. Die Gärtner haben den Zugangscode. Für die ist also sozusagen immer offen.

Teilnahme am Begleitgremium

Politisch haben wir auch ein bisschen was bewegt. Dank unserer Initiative haben der Stadtentwicklungsausschuss und die Bezirksvertretung Rodenkirchen ein Begleitgremium für die Planung der Parkstadt Süd beschlossen. Neben Vertretern aus Politik und Verwaltung werden auch sieben Vertreter von betroffenen Vereinen und Initiativen an den Sitzungen teilnehmen. Neben Bürgerverein wie denen aus Zollstock, Raderthal, Raderberg und Bayenthal/Marienburg wurde auch der NeuLand e.V. aufgefordert, einen Teilnehmer/eine Teilnehmerin zu benennen. Für unseren Garten wird Stefan Rahmann zu den Sitzungen gehen. Als Vertreterin hat das Plenum jüngst Judith Levold benannt. Und das Schönste kommt zum Schluss: Dank der Mitarbeit der Vielen und insbesondere der Neugärtner*innen macht unser Garten zum Saisonauftakt richtig was her. Wir haben alle allen Grund zur Freude.

Auf dem Weg zum Naturschutzgebiet

Wir sind durch Zufall auf die offiziellen Karten der städtischen Gebäudewirtschaft gestoßen. Und waren überrascht. Unsere Hobby-Kolchose ist da tatsächlich als Grünfläche ausgewiesen. Das sollte unsere Kritiker ins Grübeln bringen. Sogar unsere Wegeführung ist gestrichelt eingetragen. Nicht, dass wir jetzt überschnappen: Aber wie weit ist eigentlich der Weg zum Naturschutzgebiet? Egal. Wir denken jetzt nur noch an den zweiten Schritt. Den ersten ist die Gebäudewirtschaft ja schon für uns gegangen.

NeuLand hat jetzt feste Öffnungszeiten

Nur eines der Zwischenlager von Flaschensammlern in unserem Garten.

Wir haben lange mit uns gerungen. Sehr lange. Dann haben wir lange diskutiert. Sehr lange. Nach mehr als einem Jahr, in dem wir immer wieder das Für und Wider abgewogen haben, hat die Mitglieder-Versammlung des NeuLand e.V. mit großer Mehrheit eine Entscheidung getroffen. Und jetzt ist es so weit. Unser Garten hat ab sofort feste Öffnungszeiten. Und das Beste: Während dieser Zeiten stehen Euch verlässlich kompetente Ansprechpartner zur Verfügung. Von Beginn der Gartensaison Anfang März öffnen wir für Euch donnerstags und freitags von 16 Uhr bis 20 Uhr, samstags von 11 Uhr bis 20 Uhr und sonntags von 15 Uhr bis 18 Uhr. Das gilt bis zum Ende der Gartensaison im Oktober. Dann werden wir Bilanz ziehen und entscheiden, ob die Öffnungszeiten beibehalten werden. Bis zum Saisonbeginn ist der Garten ab sofort geschlossen. Der Eingang an der Koblenzer Straße bleibt zu. Am Eingang Alteburger Straße wird eine Tür mit einem Zugangs-Code installiert. Alle Gärtnerinnen und Gärtner erhalten natürlich den Code und können den Garten jederzeit betreten. Gruppen, die unseren Garten besuchen möchten, wenden sich bitte per Mail an uns unter info@neuland-koeln.de. Wir werden den Besuch auf jeden Fall ermöglichen.

Reste eine nächtlichen Party in der Halle des Volkes.

Wir haben die Frage gehört: „Dürft Ihr das?“ Ja. Wir haben mit dem Liegenschaftsbetrieb des Landes, dem das Grundstück gehört, einen Zwischennutzungsvertrag geschlossen. Wir sind sozusagen Hausherren und -herrinnen. Damit haben wir ein Stück weit Hausrecht. Die andere Debatte: Muss ein Gemeinschaftsgarten nicht ständig zugänglich sein? Zum einen: Niemand würde sagen, dass ein Hallenbad oder eine Stadtbücherei keine öffentlichen Orte sind, nur weil sie Öffnungszeiten haben. Zum anderen: Außer NeuLand gab es in den vergangenen Jahren kein Urban-Gardening-Projekt, das wir kennen und das immer offen stand.

Jemand hatte zwei Kisten unserer Bienenvölker nachts umgetreten.

Sieben Jahre lang war der Garten an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr geöffnet. Wir haben von Anfang an immer viel Arbeit damit gehabt, den Müll einzusammeln und zu entsorgen, den Besucherinnen und Besucher hinterlassen haben. Geschenkt. Aber jetzt reicht es: Wir haben keinen Bock mehr auf den Typen, der mit seinem Mercedes Sprinter am hellichten Tag in unseren Garten fährt, zwei von unseren Schubkarren einlädt und damit verschwindet. Oder auf den Typen, der an unserer Außensteckdose sein Elektro-Auto auflädt, weil er angeblich glaubt, dass ein „so tolles Projekt den Strom doch garantiert geschenkt bekommt“. Bekommt es übrigens selbstverständlich nicht. Er aber bei uns schon. Oder auf Typen, die zur Erntezeit mit Plastiktüten auftauchen, unser Gemüse klauen und sich dabei mit beiden Händen froschgrüne Erdbeeren in den Mund schieben.

Alle zwei Monate Spermüll. Wir entsorgen für andere.

Oder auf Typen, die mit Messern und Schraubenziehern möglichst weit unten in unsere Wassertanks stechen. Wir haben echt keinen Bock mehr auf Typen, die riesige alte Röhrenfernseher und schrottige große Trampolins über Nacht in unserem Garten „entsorgen“. Und Raclette-Grills, Staubsauger in mehreren Teilen, Kaffeemaschinen, Computer-Monitore, Autoreifen und so weiter auf der unendlichen Liste von Gegenständen, die nicht in die heimische Mülltonne passen. Und ja, wir haben keinen Bock mehr auf Typen, die in unserer Halle des Volkes Jägermeister-Orgien feiern, dabei in unsere Pflanzkisten pissen und in unsere blauen Tonnen scheißen. Es reicht. All diese Typen können gerne wegbleiben. Auf Euch andere freuen wir uns nach wie vor wie Bolle. Denn wir haben in den sieben Jahren jede Menge tolle Leute kennen gelernt. Leute wie Euch. Und das soll natürlich so bleiben. Kommt vorbei. Ihr wisst ja jetzt, wann wir da sind.

Wir alle sind endlich wieder gefragt

Am kommenden Montag, 19. November 2018, sind wir alle nach langer Zeit mal wieder gefragt. Um 18 Uhr beginnt im Alfred-Müller-Armack-Berufskolleg, Brüggener Straße 1, eine Informationsveranstaltung der Stadtverwaltung zum aktuellen Stand der Pläne für die Parkstadt Süd. Zwei Jahre haben wir so gut wie nichts gehört. Jetzt präsentieren die Büros „Ortner+Ortner Baukunst“ und „BSV, Büro für Stadt- und Verkehrsplanung“ ihre Ideen. Danach werden die Themen „Mobilität/Verkehr“, „Nutzung/ Städtebauliches Erscheinungsbild“, „Freiraum“ und „Grüngürtel“ an vier Thementischen diskutiert. Die Bürger sind aufgerufen, sich an der Diskussion zu beteiligen. Nur damit da keine Missverständnisse entstehen: Es handelt sich nicht um eine Bürgerbeteiligung im klassischen Sinn. Die Verwaltung hat kraft ihrer unendlichen Weisheit und Güte beschlossen, das Volk nach Jahren der Stille mal wieder zu informieren. Mehr nicht. Aber immerhin.

Das Büro „Ortner+Ortner Baukunst“ hat Mitte des Jahres den politischen Gremien eine „Integrierte Rahmenplanung“ vorgestellt. Diese bereits sehr konkreten Vorstellungen findet Ihr zusammen mit Erläuterungen der Verwaltung dazu hier. Lasst Euch von der Seitenzahl nicht erschrecken. Man kann durchblättern und die zweite Hälfte ist für uns völlig uninteressant. Diese Rahmenplanung wird am Montag im Mittelpunkt stehen. Die Geschosszahlen sind wirklich beachtlich, aber in einer an Wohnungsnot leidenden Stadt wohl unvermeidlich.

Enttäuscht sind wir NeuLänder natürlich, dass der neue Grüngürtel in dem Rahmenplan nicht vorkommt. „Ortner+Ortner Baukunst“ haben sich nicht mit dem Grün beschäftigt. Bis auf den Umstand, dass sie fast alle Spielplätze, die für das neue Veedel auf dem Großmarktgelände vorgesehen sind, in den späteren Grüngürtel verschoben und damit das Glück der Investoren gesteigert haben. Gemeinschaftsgärten, und das ist unsere zweite Enttäuschung, kommen letztlich auch nicht vor beziehungsweise sind geplant in kleinen Innenhöfen mit acht- und mehrgeschossiger Bebauung. Die haben doch einen Schatten, oder? Viele Fragen also, die am kommenden Montag zu stellen sind.

Wir NeuLänder üben grundsätzliche Kritik an dem Verfahren. Im Moment lädt die Verwaltung uns Bürger ein nach dem Motto „Der Herr hat‘s gegeben, der Herr hat‘s genommen“. Wir wollen raus aus der Bittsteller-Rolle und die Bürgerbeteiligung institutionalisieren. Wir befürchten nämlich, dass die Verwaltung ab jetzt die Bürger nur noch beteiligen will im Rahmen dessen, was bei der Aufstellung eines Bebauungsplans gesetzlich vorgeschrieben ist. Dann hat es die Verwaltung leicht und der Bürger das Nachsehen. NeuLand schlägt einen sogenannten Rahmenplanungsbeirat vor, wie er für ein Gebiet in Braunsfeld/Müngersdorf/Ehrenfeld bereits seit Jahren zuverlässig arbeitet. Alle drei Monate treffen sich Bürger, Politiker, Verwaltung und Investoren und diskutieren über die Planungen. Der Beirat gibt Empfehlungen an die Politiker in den Bezirksvertretungen Lindenthal und Ehrenfeld. Die Verwaltung schreibt ein Protokoll. In Porz gibt es nach dem Hertie-Abriss ebenfalls einen Beirat, in dessen Geschäftsordnung festgelegt ist, welche Initiativen Vertreter für den Rat benennen. Wir NeuLänder wünschen uns eine Mischung aus beiden Beirats-Geschäftsordnungen für den zukünftigen Rahmenplanungsbeirat Parkstadt Süd.

NeuLand goes Hambach – Ein Erlebnisbericht

Natürlich waren auch viele NeuLänder bei der Großkundgebung am Hambacher Forst vor Ort. Unsere uneingeschränkte Solidarität gilt allen, die sich für den Erhalt des Waldes dort einsetzen. Und auch wir NeuLänder fordern, dass endlich Schluss sein muss mit der Verstromung von Kohle. Stefan von NeuLand hat auf meine-südstadt.de seine Erlebnisse bei der Demo beschrieben. Wenn Ihr mögt, könnt Ihr hier lesen, was er erlebt hat.

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