Gemeinschaftsgarten im Kölner Süden

Schlagwort: Justizzentrum

NeuLand bockt das Justizzentrum: Entscheidung ist nicht Wahl – Entscheidend sind die Argumente

NeuLand hat entschieden. Wir lehnen beide Vorschläge kategorisch ab. Der Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB) hat nach Prüfung von 40 möglichen Standorten das Ergebnis vorgelegt: Und stellt die Stadt vor die Wahl. Das nach Ansicht des BLB neu zu bauende Justizzentrum kann angeblich nur in vier verschiedenen Varianten auf den Flächen rechts und links der Alteburger Straße oder auf der Fläche zwischen Eifelwall und Hans-Carl-Nipperdey-Straße gebaut werden. Der Standort an der Alteburger ist für uns tabu, weil er für immer und ewig einen Keil treibt zwischen Bayenthal und der Südstadt. Ein neues Justizzentrum an der Nipperdey-Straße würde, so die BLB-Pläne, die Breite der Verlängerung des Inneren Grüngürtels an dieser Stelle von 150 Meter auf 80 Meter verringern. Aus unserer Sicht genauso indiskutabel. Wir fordern Kreativität: Entweder baut der BLB ein Justizzentrum an der Nipperdey-Straße, das den geplanten Grüngürtel unangetastet lässt. Oder man schaut auf das Gelände rings um das Justizzentrum, baut auf dem Parkplatz neu und nutzt das in Kürze leer stehende Gebäude der Arbeitsagenturfür das Land- oder Amtsgericht. Und nur zur Erinnerung: Da mögen die BLB-Cowboys noch so breitbeinig daherkommen. Das Planungsrecht liegt bei der Stadt. Und wehe, der Rat wird bockig. Das größte Glück der Pferde ist der Cowboy auf der Erde.

Wenn wir Guten nicht kämpfen, ja dann gewinnen eben die Schlechten

So, jetzt ist die erste Katze aus dem Sack. Und umgehend darin wieder verschwunden. Denn jetzt ist der Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB) am Zug. Baudezernent Franz-Josef Höing hat in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses im „nichtöffentlichen Teil“ acht Standorte vorgestellt, die aus seiner Sicht besser für den Neubau eines Justizzentrums geeignet sind als unser NeuLand-Gelände. Der BLB wil ja bei uns dieses Zentrum bauen. Das stößt bei unserem Baudezernenten nicht auf Zustimmung. Im Gegenteil, es gibt Alternativen: Ganz weit vorne sieht Höing eine Fläche in der Messe-City hinter dem Deutzer Bahnhof und an zweiter Stelle drei Freiflächen in Kalk zwischen dem Odysseum und dem Polizeipräsidium, die für den Neubau zusammengefasst werden sollen. Nach sechs weiteren Grundstücken auf dieser Liste, die laut Höing bessere Voraussetzungen bieten, wird unseres als „bedingt geeignet“ auf Platz neun eingestuft.

Rat muss Beschluss fassen

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Nebulös bleibt die Zukunft der Ex-Brache.

Geprüft wurden Kriterien wie Verfügbarkeit, Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr und den Individualverkehr sowie die Eigentumsverhältnisse. Für NeuLand heißt es in der Vorlage von Höing, dass der Rat einen neuen Beschluss fassen müsste, weil an dieser Stelle im Entwicklungskonzept Südliche Innenstadterweiterung, das der Rat kürzlich beschlossen hat, eine weiterführende Schule und Wohnbebauung vorgesehen sind. Zudem wird darauf hingewiesen, dass ein neuer Büroblock eine Barrierewirkung zwischen Bayenthal und der Südstadt entfalten würde. Die Flächen in Kalk haben einen großen Vorteil: Sie gehören zum Teil dem Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB).

Wir gewinnen wieder Zeit

Was heißt das für uns NeuLänder? Zunächst einmal: Wir gewinnen wieder Zeit. Der BLB will bis Februar 2014 alle zehn Grundstücke, die die Stadt als geeignet oder bedingt geeignet vorgeschlagen hat, auf ihre Tauglichkeit für ein Justizzentrum prüfen. Nach allen Erfahrungen schaffen die das so schnell im Leben nicht. Seien wir wohlwollend und rechnen mit einer Entscheidung im Herbst 2014. Und jetzt nicht mehr ganz so wohlwollend: Mal angenommen, die Entscheidung lautet Bayenthal. Und jetzt mal überhaupt nicht mehr wohlwollend: Ein Bebauungsplanverfahren würde unter welchen Umständen auch immer im Frühjahr 2015 in Gang gesetzt. Das dauert mindestens zwei Jahre, in der Regel länger. Dann sind wir im Frühjahr 2017, wahrscheinlich später, und der Rat, von dem wir jetzt nicht wissen, wie er dann zusammengesetzt ist, wäre aufgerufen zu entscheiden, ob er dem Bau eines Justizzentrums zustimmt. Für uns Gärtner bedeutet das: NeuLand bleibt mindestens bis zum Ende der Gartensaison 2017 auf seinem angestammten Platz. Wahrscheinlich länger.Für alle, die das Justizzentrum ablehnen, gilt ab jetzt: Wenn wir Guten nicht kämpfen, gewinnen die Schlechten. Die Stadtverwaltung rät dem BLB übrigens dringend, den Bau an der Luxemburger Straße zu sanieren. Dieser Standort erfülle alle Anforderungen sozusagen ideal.

Ungelegte Bau-Eier, Gelegenheiten zum Gärtnern und was man in Heuschobern finden sollte…

Interessante Pläne für das Dombrauerei-Gelände wurden heute bekannt. Ob nun bis 2020 tatsächlich ein Justizzentrum gebaut wird oder nicht:

 

Erstmal wollen wir einige Jahre kräftig gärtnern, oder?

 

Die Öffnungszeiten in der Woche vom 16.-22.04.2012:
Montag 16-18 Uhr mit Stefan

Dienstag 16-20 Uhr mit Dirk und Stefano
Mittwoch 16-20 Uhr mit Alex und Stefan
Donnerstag 16-20 Uhr mit Daniel
Freitag 16-18 Uhr mit Doro
Samstag 12-18 Uhr mit allen

Wir kümmern uns diese Woche vor allem darum, Kisten auszukleiden und auf die Brache zu bringen, aber es gibt auch andere Arbeiten zu verrichten, wie Sand schippen, Gießen, Topinambur pflanzen.

Treffpunkt: Stadtwaldholz (Koblenzer Str. 15, Zufahrt neben „Bolder“) bzw. auf der DOM-Brauerei-Brache.

Außerdem sind diese Treffen für alle Interessierten offen:
Donnerstag, 20 Uhr: Organisationstreffen (hier geht’s um Organisatorisches, die Gartenentwicklung, Finanzen usw.)

Samstag, 17 Uhr: Gartentreffen (hier geht’s ums Gärtnerische: welche Pflanzungen stehen an, wer gießt was, wie werden die Kisten befüllt usw.)

 

Ort: jeweils Stadtwaldholz (Koblenzer Str. 15, Zufahrt neben „Bolder“).

 

Und hier ist unser aktueller Sachspendenbedarf:

 

Wir benötigen

– Mutterboden (jede Menge, bis zu 65 Kubikmeter)

– Bio-Kompost (jede Menge, bis zu 5 Kubikmeter)

– Mind. 1 Kubikmeter Kalk (auch kleinere Spenden sind willkommen!)

– Gras- bzw. Rasensamen (für trockenen, sonnigen Standort). Die gibt’s zu kaufen oder aber beim Bauern im Heuschober. Sind die Heuschober leergeräumt, bleiben die Gras- und Wiesenkräutersamen am Boden übrig. Aufkehren und mitbringen!

– leere, große Wassertonnen

 

Die Anfänge unseres Gemeinschaftsgartens werden übrigens durch interessierte Medien begleitet – stöbert auf unserer Presseseite, dort findet Ihr aktuelle Berichte und Videos über NeuLand.

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