Dicken Respekt vor Euch, liebe rund 25 NeuLänderInnen und Neugierige, und vor allem vor Professor Jorge Peña Díaz: Die Umstände am Mittwoch, dem Abend, an dem es bei NeuLand um Kuba ging, waren alles andere als karibisch. Der kalte Oktoberregen prasselte auf unser Zelt, der Wind umtoste unsere Schnupfennasen, sogar der Generator gab zwischendurch den Geist auf.

Doch unser Gast aus Havanna ließ sich davon nicht beirren: Aus seinem eineinhalbstündigen Vortrag voller spannender Details zum Thema Stadtplanung in der baulich von zahlreichen historischen Phasen geprägten Hauptstadt Kubas konnten wir eine Menge mitnehmen.

Zum Beispiel, dass die geraden, langen Gemüsebeetlinien der Agricultura urbana y suburbana, der (vor)städtischen Landwirtschaft, in dem Moment entstanden, als Kuba nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion innerhalb von Monaten plötzlich ohne den Großteil seiner bisherigen Erdöl- und Produkteinfuhren auskommen musste. Dass die so genannten „Organopónicos“, die genossenschaftlich-kollektiv geführten Gemüsegärten, in allen Städten Kubas zu finden sind und inzwischen einen bedeutenden Anteil der in Kuba konsumierten Lebensmittel produzieren. Und dass die Not, Gemüse anzubauen, auch die Stadtplaner vor spannende Herausforderungen stellt – und Städte wie London und Köln von den Antworten aus Kuba inspirieren lassen. Gracias, Jorge!