Gemeinschaftsgarten im Kölner Süden

Schlagwort: Tomaten

Saatgut-Gewinnung im Gemeinschaftsgarten – eine besondere Herausforderung für die Rheinische Gartenarche

Im zweiten Gartenjahr steht bei uns weiterhin alles auf Wachstum. Insbesondere unsere Garteninfrastruktur ist kräftig gewachsen: Container, Bauwagen, Wasseranschluss, Abwasser und viele neue Pflanzkisten. Vieles ist dabei auch für uns technisches und organisatorisches Neuland – aber unsere Hardware macht große Fortschritte. Und auch die gärtnerische Software in Form der Wissensallmende erfährt gerade ein Update – Saatgut-Gewinnung 2.0. Als im Frühjahr zu Hause sämtliche Fensterbänke in Richtung Süden als Anzuchtflächen herhalten mussten, waren wir alle gespannt auf mehr als 40 unterschiedliche Tomaten-Sorten in unserem Jahr der Tomate.

Hoch binden, gut zureden

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Die hochberühmte Berner Rose

Nach Monaten des Hegens, Pflegens, Ausgeizen, Düngens, Hochbinden und Gutzuredens reifen nun Wildtomaten, Cocktailtomaten, Datteltomaten, länglich-ovale Tomaten, runde Tomaten, Fleischtomaten, Freilandtomaten, Stabtomaten und Buschtomaten aller Art in unseren Pflanzkisten. Jetzt heißt es für uns bereits das Gartenjahr 2014 vorbereiten und eigenes Saatgut gewinnen. Für uns wahres Neuland! Nicht zuletzt Gartenexpertin Dorothee Waechter gab uns beim Besuch mit dem Morgenmagazin in der letzten Woche noch mal wichtige Tipps zur Saatgutgewinnung bei Tomaten. Kurz zusammen gefasst: Samen samt Glibber aus der Tomate in ein Glas mit Wasser drücken, 2-4 Tage verschlossen gären lassen, dann 2-3 Wochen trocknen lassen – fertig. Nicht ganz einfach, doch im Gemeinschaftsgarten, wo viele Hände mitarbeiten und ernten, ist die größte Herausforderung erstmal ganz ausgereifte Früchte für die Saatgutgewinnung zubekommen. Da wir uns von einer totalen Überwachung unserer Tomätchen in Zusammenarbeit mit der NSA distanzieren (zumindest weiß Berlin von nix) markieren nun kleine, analoge Hinweiszettel an einzelnen Pflanzkisten unser Saatgut. Die Saatgutgewinnung erfolgt somit offline in Kooperation mit der Rheinischen Gartenarche (http://www.rheinischegartenarche.de/).

In Maßen pflücken, nicht in Massen

Geheimer Trumpf der Tomaten AG und Saatgutgewinner ist hierbei die Tomate „Green Doctors“. Eine herrliche süße, zartschmelzende, äußerst leckere Tomate, die wegen der dünnen Schale leicht aufplatzt. Letzteres nehmen wir bei diesem Geschmackserlebnis aber gerne in Kauf. Aber das Beste: die Tomate ist und bleibt grün – auch wenn sie reif ist. Zum Glück wussten das aber – bis jetzt – nur Insider und das erste Saatgut ist geerntet. Tomatenfreunde sind herzlich eingeladen einmal zur Kostprobe zu unseren Öffnungszeiten vorbeizukommen. Bitte pflückt dann aber in Maßen und nicht in Massen, denn der Anbau war zeit- und arbeitsintensiv und möglichst viele Gemeinschaftsgärtner sollen etwas von den Raritäten abbekommen. Bitte achtet bei Kostproben auf die kleinen Hinweisschildchen mit der Aufschrift „Bitte nicht ernten! NeuLand Saatgut“ und verschont unser Saatgut für ein erfolgreiches Gartenjahr 2014. Hilfreicher Link zum Thema Tomaten und Tomatensaatgutgewinung: http://region-hannover.bund.net/themen_und_projekte/nutzpflanzenvielfalt/tomaten_selber_anbauen/

Allem Anfang wohnt ein Schrauber inne

NeuLand goes imposant. Während Michel an der Koblenzer Straße ein beeindruckendes neues Portal aus Weidenruten errichtet, baut Wilfried in dem Loch an der Alteburger Straße die Arena Terra Nova (ATN). Es gibt schon Anfragen von Musikern, die dort unbedingt spielen wollen. Die beiden NeuLand-Baumeister erinnern ein wenig an den spanischen Mönch Don Justo Gallego Martínez, der in Mejorada del Campo ganz alleine eine Kathedrale baut. Übrigens ausschließlich aus Upcycle-Material. Wer Interesse hat: http://www.welt.de/vermischtes/kurioses/article12605556/Moench-baut-seit-50-Jahren-eine-Kathedrale-aus-Muell.html

Deutsch-italienische Tomatendachdeckerkolonne

Kleiner aber auch erheblich feiner dimensioniert sind die Kunstwerke, die unsere internationale Tomatendachdeckerkolonne in deutsch-italienischer Besetzung auf die Kisten setzt. Uschi und ihr Kollege haben sogar die Kanten der Dachstuhl-Hölzer rundgehobelt. Und das alles nur, um die Folie zu schonen. Super, und ganz schön steil, die Dächer. Fazit: Zweckmäßig, ästhetisch ansprechend und für alle mitteleuropäischen Wetterlagen gerüstet. Zur Not auch für Monsun. Der Imker-Frank versucht zurzeit, aus der Mitte unseres brutal friedlichen Bienenvolks ein zweites zu gründen. Es sieht gut aus, aber wir müssen unsere kleinen Mitkämpfer für eine bessere, blühende Welt vorläufig in Ruhe lassen, damit die Verdopplung klappt. Krieg den Kaninchen, Frieden den Bienchen! Und die Ergebnisse der Hoch- und Tiefbauarbeiten von Michel und Wilfried beurteilen wir jetzt schon abschließend: Aus Erfahrung gut. Und wir wissen, dass jeder von ihnen weiß, was er tut. Schließlich ist da nicht eine einzige öffentliche Hand beteiligt.

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