NeuLand Köln

Gemeinschaftsgarten im Kölner Süden

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Großreinemachen Nr. 1

10 Säcke voller Scherben, Plastk und Papier und ein Haufen Bretter, Rolladen und Teppiche sind die Bilanz: Eineinhalb Stunden lang haben große und kleine NeuLänder heute den westlichen Teil der Dombrauerei-Brache von Müll gesäubert. Ein kleines bisschen besser sieht sie jetzt aus… Immer wieder hielten Sonntagsspaziergänger an der Alteburger und Koblenzer Straße an, spähten durch den Bauzaun, fragten neugierig und freuten sich, dass endlich etwas passiert an der Dombrauerei-Brache. Viele haben vor allem den Biergarten an der östlichen Brache in guter Erinnerung.

Visionäre und Gestalter

Die Dombrauerei-Brache ist allein schon wegen ihrer Weite ein Raum für Ideen – kein Wunder also, dass sich immer mehr Menschen mit Gestaltungswillen einfinden, um ihre Vorschläge für den Gemeinschaftsgarten und die Zukunft des Geländes auszutauschen. Diesen Sonntag hatte NeuLand den Grill am Garten aufgestellt. 25 Männer und Frauen kamen – einer sogar aus Bonn. Würstchen und Auberginen spielten nur Nebenrollen – vier Leute bauten aus herumliegenden Brettern und Baumstämmen kurzerhand eine Sitz-Ecke, und dann wurden wichtige Fragen besprochen:

Menschen mit Ideen, die anpacken wollen

Wie soll der Gemeinschaftsgarten aufgebaut sein? Als Spirale, als Stern, auf ein Gartencafé zulaufend? Wie kann dort ein Raum enstehen, an dem sich Menschen in Techniken üben, die für die Zeit nach dem Erdöl wichtig sein werden? Was wären solche Techniken konkret – Gemüseanbau selbst lernen, Solarkocher bauen, mit Wasser wirtschaften, und….? Wie groß soll der Gemeinschaftsgartenanteil sein – und macht es Sinn, Miet-Pflanzkästen anzubieten? Welche ist die nachhaltigste Art, den Garten zu bewässern? Was sind zulässige, also wirklich nachhaltige Materialien für die mobilen Pflanzkästen? Soll es auf dem Gelände eine Boule-Bahn geben? Eine Minigolf-Anlage? Wie kann man die Anschaffungskosten fürs Gartencafé niedrig halten – und welches Angebot soll es haben? Sofort haben sich Mini-Arbeitsgruppen gebildet. Nun wird an der Lösung dieser Fragen gearbeitet. Die NeuLand-Community wächst – mit immer mehr Menschen, die Ideen haben und anpacken wollen.

NeuLand wird e.V. – Borjans warnt vor Wertverlust

„NeuLand Köln e.V. i.Gr.“ nennen wir uns ab sofort – bei der gestrigen konstituierenden Sitzung hat sich NeuLand als gemeinnütziger Verein gegründet. „Der Verein hat den Zweck, Volksbildung, Umwelt- und Naturschutz und bürgerschaftliches Engagement zugunsten gemeinnütziger Zwecke zu fördern“, steht in der NeuLand-Satzung. Diesem Zweck möchten wir mit dem Gemeinschaftsgarten-Projekt nachkommen, das wir als Zwischennutzung auf dem Gelände der Dombrauerei-Brache aufbauen wollen. Als Verein haben wir uns gegründet, um als juristische Person Vertragspartner für den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW werden zu können. Dem BLB gehört das Gelände.
Wie es mit dem Areal langfristig weitergeht, weiß derzeit in NRW noch niemand – aber Finanzminister Walter Borjans warnt heute im Kölner Stadtanzeiger vor Wertverlust.

5 Kästen, 25 Chilis und ’ne Handvoll Bohnen

Schlechtes Wetter gibt es nicht. Gute Kleidung zwar auch nicht, aber das war den zehn Gärtnerinnen und Gärtnern, die heute nachmittag auf den Hinterhöfen der Dombrauerei-Brache werkelten, egal.

Hier wurden Pflanzkästen zusammengeschraubt, Erdberge bewegt, Chilis und Paprikas neben Tomaten, Zitronenbasilikum, Buschbohnensamen und Kapuzinerkresse im Mutterboden versenkt. Vom Zweiährigen bis zur Seniorin waren am Ende der zweistündigen Aktion alle ziemlich durchnässt, aber stolz auf das Ergebnis. Wir nennen es jetzt mal kess: den „NeuLand Schaugarten“ – ab sofort zu sehen bei „Stadtwaldholz“, Koblenzer Str. 15. Und arbeiten vereint daran, dass diese Pflanzkästen bald in einen echten Gemeinschaftsgarten auf die Dombrauerei-Brache umziehen können…

Fachhochschule bleibt in Deutz

Die offizielle Verkündung ist erst für kommenden Dienstag (26.7.) angekündigt – der Kölner Stadtanzeiger will das Ergebnis aber schon vorher erfahren haben: Das Ingenieurwissenschaftliche Zentrum der Fachhochschule kommt nicht nach Bayenthal, sondern wird in Deutz neu gebaut. Das Gelände in Bayenthal soll unter Mitsprache der Stadt Köln weiterentwickelt werden, so die Forderung der SPD.

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