Gemeinschaftsgarten im Kölner Süden

Schlagwort: BLB (Seite 1 von 3)

Wenn wir Guten nicht kämpfen, ja dann gewinnen eben die Schlechten

So, jetzt ist die erste Katze aus dem Sack. Und umgehend darin wieder verschwunden. Denn jetzt ist der Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB) am Zug. Baudezernent Franz-Josef Höing hat in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses im „nichtöffentlichen Teil“ acht Standorte vorgestellt, die aus seiner Sicht besser für den Neubau eines Justizzentrums geeignet sind als unser NeuLand-Gelände. Der BLB wil ja bei uns dieses Zentrum bauen. Das stößt bei unserem Baudezernenten nicht auf Zustimmung. Im Gegenteil, es gibt Alternativen: Ganz weit vorne sieht Höing eine Fläche in der Messe-City hinter dem Deutzer Bahnhof und an zweiter Stelle drei Freiflächen in Kalk zwischen dem Odysseum und dem Polizeipräsidium, die für den Neubau zusammengefasst werden sollen. Nach sechs weiteren Grundstücken auf dieser Liste, die laut Höing bessere Voraussetzungen bieten, wird unseres als „bedingt geeignet“ auf Platz neun eingestuft.

Rat muss Beschluss fassen

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Nebulös bleibt die Zukunft der Ex-Brache.

Geprüft wurden Kriterien wie Verfügbarkeit, Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr und den Individualverkehr sowie die Eigentumsverhältnisse. Für NeuLand heißt es in der Vorlage von Höing, dass der Rat einen neuen Beschluss fassen müsste, weil an dieser Stelle im Entwicklungskonzept Südliche Innenstadterweiterung, das der Rat kürzlich beschlossen hat, eine weiterführende Schule und Wohnbebauung vorgesehen sind. Zudem wird darauf hingewiesen, dass ein neuer Büroblock eine Barrierewirkung zwischen Bayenthal und der Südstadt entfalten würde. Die Flächen in Kalk haben einen großen Vorteil: Sie gehören zum Teil dem Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB).

Wir gewinnen wieder Zeit

Was heißt das für uns NeuLänder? Zunächst einmal: Wir gewinnen wieder Zeit. Der BLB will bis Februar 2014 alle zehn Grundstücke, die die Stadt als geeignet oder bedingt geeignet vorgeschlagen hat, auf ihre Tauglichkeit für ein Justizzentrum prüfen. Nach allen Erfahrungen schaffen die das so schnell im Leben nicht. Seien wir wohlwollend und rechnen mit einer Entscheidung im Herbst 2014. Und jetzt nicht mehr ganz so wohlwollend: Mal angenommen, die Entscheidung lautet Bayenthal. Und jetzt mal überhaupt nicht mehr wohlwollend: Ein Bebauungsplanverfahren würde unter welchen Umständen auch immer im Frühjahr 2015 in Gang gesetzt. Das dauert mindestens zwei Jahre, in der Regel länger. Dann sind wir im Frühjahr 2017, wahrscheinlich später, und der Rat, von dem wir jetzt nicht wissen, wie er dann zusammengesetzt ist, wäre aufgerufen zu entscheiden, ob er dem Bau eines Justizzentrums zustimmt. Für uns Gärtner bedeutet das: NeuLand bleibt mindestens bis zum Ende der Gartensaison 2017 auf seinem angestammten Platz. Wahrscheinlich länger.Für alle, die das Justizzentrum ablehnen, gilt ab jetzt: Wenn wir Guten nicht kämpfen, gewinnen die Schlechten. Die Stadtverwaltung rät dem BLB übrigens dringend, den Bau an der Luxemburger Straße zu sanieren. Dieser Standort erfülle alle Anforderungen sozusagen ideal.

Wir haben es tatsächlich getan: Ab jetzt gärtnern wir mit Vertrag!

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Judith, Jürgen Gersmann und Christoph Pastoors.

Gehe nicht zum Fürst, wenn Du nicht gerufen wirst. Wir wurden gerufen, also gingen wir. Und nach einer endlos scheinenden Wanderung über Behördenflure in dem neotechnizistischen Prachtbau des BLB an der Domstraße ward uns endlich eine Tür aufgetan. Und da stand er. Jürgen Gersmann, der mit einem liebevollen Augenzwinkern nach unserem Mount benannte Abteilungsleiter des Landesliegenschaftsbetriebs. Wohlgefällig ruhte sein Blick auf uns, als wir unsere Unterschriften unter den Nutzungsvertrag für das NeuLand-Gelände setzten und ihm mit der Übergabe der Bürgschaftsurkunde huldigten. Manche hatten uns ja schon hinter vorgehaltener Hand die Großmeister der Zwischennutzungsvertragsunterzeichnungsverschleppung genannt. Sicher sind zwei Jahre eine lange Zeit für Vertragsverhandlungen. Aber Moment mal: Gut Ding kann immer noch mal besser werden und will deshalb Weile haben. Mit uns Verträge schließen – überhaupt kein Problem. Machen wir mit Links.

Wer gute Grundsätze hat…

Rolf Krähmer ist ein Mann mit festen Überzeugungen: „Ich wohne in Nippes. Da fährt man nicht in die Südstadt!“ Aber getreu dem Motto „Wer feste Grundsätze hat, muss keine Prinzipien reiten“ machte der Geschäftsführer des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW für NeuLand eine Ausnahme. Der Eigentümer unseres Grundstücks kam zur Chefvisite. Und so stand er neben Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, die sich ebenfalls die Ehre gab, im Garten und war ziemlich baff: „Da haben Sie aber eine Menge auf die Beine gestellt.“ Und auf rote Erde.

Bürgergarten in öffentlichem Grün

Frau Bürgermeisterin war schwer entzückt. Für die Zukunft kann sie sich vorstellen, dass der NeuLand-Garten in die Verlängerung des Grüngürtels integriert wird. Ein Bürgergarten in öffentlichem Grün. Da simmer dabei. Natürlich haben wir auch den Geschäftsführer nach der Zukunft von NeuLand und dem Stand in Sachen Justizzentrum auf unserer Fläche gefragt. Er gab den Geheimniskrämer: „Wir prüfen derzeit etliche Alternativstandorte. Welche, kann ich nicht sagen.“ Auf die Frage, was man in zwei Jahren auf unserer Fläche sehen werde, war seine Antwort eindeutig: „Bagger.“ Jetzt mal unter uns, Herr Krähmer: Welchen Grund sollten wir haben, mit derart schwerem Gerät zu gärtnern?

NeuLand wartet weiter auf den Zwischennutzungsvertrag

Ziemlich genau NEUN MONATE ist es her, dass der Kölner NeuLand e.V. beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW die Zwischennutzung für die Dombrauerei-Brache beantragt hat. Der Garten macht große Fortschritte, viel größere als der BLB: Bis heute warten wir auf den Zwischennutzungsvertrag – trotz positiven Feedbacks.

Was sagt Ihr dazu?

Eine ereignisreiche Woche

Das war eine wilde Woche für NeuLand! Am Dienstag: Ortsbegehung mit dem BLB – und NeuLand bekam die Startfläche für den Garten zugewiesen. Am Mittwoch: Paletten-Fahrt über den Großmarkt, Pflanzkistenbau. Zeitgleich befreiten die fleißigen Helfer Gerhard und Monika die Dombrauerei-Brache von groben Steinen, dann kam Dirk mit dem Geotextil. Die Folie wurde ausgebreitet, und schon rollte der erste LKW mit Tennisplatzsand übers Feld! Das ging drei Tage so – und wir sind noch lange nicht am Ende: Innerhalb von drei Wochen werden insgesamt ca. 330 Kubikmeter roter Sand ankommen. Danke an Herrn Bigalke vom Tennisplatzservice Fröhner, der uns nicht nur den Ziegelsand, sondern auch die Transportkosten spendiert! Am Samstag dann begannen die NeuLänder mit dem Vorziehen. 10 Leute bastelten Pflanztöpfchen aus Papier und Pappe. In den nächsten Tagen werden darin z.B. San Marzano- und St. Pierre-Tomaten, Weißer Rettich, Auberginen-, Chili- und Paprikapflanzen keimen!

Und los geht’s

Die Ortsbegehung mit dem BLB gestern war gut! Unser Garten wird neben „Bolder“ an der Koblenzer Straße starten. Das heißt: Bereits heute konnte die Anlieferung von Tennisplatzsand starten – wir danken Herrn Bigalke vom Tennisplatzsservice Fröhner für die Transport- und Materialspende! Drei Wochen lang wird die Lieferphase dauern. Der Sand wird auf Geotextil verteilt, er dient als Trennschicht zum belasteten Boden. Und dann können wir mit unseren Pflanzkisten aufs Gelände

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