NeuLand Köln

Gemeinschaftsgarten im Kölner Süden

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Kein Gärtnern mit Idioten!

Da mussten wir uns doch ein bisschen die Augen reiben. Häääähhh? NeuLänderInnen sollen mit Nazis gärtnern? Zumindest legt dies das neueste Graffito der Antifa, ausgerechnet auf unserem Café-Bauwagen nahe, das zeitgleich mit Nazi-Warn-Steckbriefen in unseren Beeten über Nacht im Garten auftauchte. Mmmh, ach so, das wussten wir gar nicht. Einige von der Antifa wissen es wohl auch nicht, trifft sich doch seit ein paar Jahren unregelmäßig eine Kölner Antifa-Gruppe regelmäßig zu Versammlungen in unserem urbanen Öko-Gartenprojekt. Das eben offen für alle und Begegnungsort für viele ist. Schon immer.

Die auf den Steckbriefen mit datenschutzrelevanten Infos als Nazi bezeichnete Person übrigens, ist uns tatsächlich schonmal begegnet: In den Anfangszeiten des NeuLand-Gartens haben wir ihren Kontaktversuch abgelehnt, denn sie erschien uns nach Recherche damals schwurbelig und reichsbürgernah. Seitdem: Nie wieder was von ihr gehört. Nun muss sie wohl mal in unserem öffentlichen Sonntags-Cafe Kaffee getrunken haben. Nicht willkommen und auch nicht fußgefasst. Ja und? Wir haben keine Gesinnungskontrolle am Eingang. Und stimmen der Antifa total zu: Wer mit Nazis gärtnert, muss mit Ernteausfall rechnen. Deshalb sehen wir wie immer unserer Ernte zuversichtlich entgegen. Denn hier gärtnert niemand mit Nazis. Und auch nicht mit Idioten, die einbrechen, Sachen beschädigen und uns was anzuhängen versuchen. Einfach: Nö!

Endlich wieder Café im NeuLand

Gab ja den einen oder die andere, die sich gefragt haben: Wo sind die von NeuLand eigentlich? Na ja, wir waren immer hier, aber letztlich doch nicht richtig da. Das ändert sich ab jetzt. Und zwar richtig. Das Virus entlässt uns ja ganz langsam aus dem Klammergriff, wenn man den Behörden glaubt. Wir glauben an die Kraft der frischen Luft und verbieten uns an dieser Stelle die billigen Wortwitzspiele zum Thema Abstand.

Der war bei uns noch nie ein Problem. Kurz und gut: Ab Ostersonntag öffnet unser Café nach zwei Jahren wie früher mal gewohnt um 15 Uhr. Bei halbwegs ordentlichem Wetter bleibt der Sonntag Café-Tag bis zum Herbst. Kommt vorbei auf eurem Osterspaziergang. Das Wetter wird super, Kaffee und Kuchen sowieso. Den einen oder anderen Gartentipp gibt‘s auch. Und für alles gilt wie damals: Umsonst und draußen. Spenden erbeten.

5 Grad, Hagel – nichts kann uns aufhalten!

Der erste Aktionstag in diesem Jahr am 2. April ließ nur komplett Unerschrockene schuften…

Sechs solcher Hau-rein!-Tage gibt es auch in der Saison 2022 wieder im NeuLand-Garten.
Ob Gewächshausreparatur, Wasserleitungsbau oder wie hier die Verteilung der angelieferten Erde – immer gilt: Viele Hände, schnelles Ende. Weiterlesen

Permakultur-AG

dsc_0685_keimlingDiese Gruppe beobachtet das Leben in den Hochbeeten, um die besten Bedingungen für einen permanenten Ertrag zu schaffen. Mischkultur, Mulch, Bokashikompost, Bewässerung sind einzelne Stichworte für Permakulturtechniken mit denen hier experimentiert wird.

Arbeit: Körperlich & geistig – für jeden geeignet
Treffen: Sonntag ab 15:00 und nach Absprache MitmacherInnen: Herzlich willkommen!
Kontakt: Annika, info@neuland-koeln.de

Die Beetvergabe ist auf alle Fälle autofrei

Das fängt ja gut an! Ja, das fängt gut an. Am nächsten Samstag, 7. März, treffen wir uns um 14 Uhr im Garten. Wir nennen es Kick off. Das hört sich nicht nur gut an, sondern macht sogar auch noch Spaß. Beim letzten Kick off haben wir den Garten aufgehübscht. Jetzt machen wir ihn richtig schön. Denn am Sonntag, 8. März, erleben wir ab 14 Uhr den Moment, der unser aller Leben verändern wird: Die Beetvergabe! Also noch viermal schlafen, ordentlich frühstücken und dann nix wie ab nach NeuLand. Wer den Beetbeitrag bereits überwiesen hat, bekommt ein kollektives Sonderlob. Alle anderen müssen bar bezahlen, um sich danach die Finger schmutzig machen zu dürfen. Wir freuen uns wie Bolle. Auf Euch, auf uns, auf alle.

Severinstraße

Autofreie Severinstraße

Aber wir schauen auch über den Gartenrand hinaus. Vergangene Woche hat einer von uns in einem Kommentar eine autoarme bis -freie Severinstraße gefordert. Nachlesen könnt Ihr den Kommentar hier. „Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist“, soll Victor Hugo gesagt haben. Das war kurz nach der Französischen Revolution. Nicht ganz so umwälzend, aber auch nicht ohne ist das, was auf unserer zentralen Südstadt-Meile geschehen könnte. Lieferverkehr nur bis 11 Uhr, Außengastronomie, Aufenthaltsqualität… Die Grünen unterstützen die Idee sowieso, aber jetzt hat sich auch der CDU-Südstadt-Ratskandidat Sebastian Mies als Befürworter zu erkennen gegeben. Wenn auch erstmal nur für das Stück von der Torburg bis zum Severinskirchplatz. Für Mieses Beitrag hat Niklas Kienitz, immerhin CDU-Vorsitzender des mächtigen Stadtentwicklungsausschusses, auf Facebook den Daumen gereckt. Daniel Rabe trommelt die Südstadt-Gastronomen zusammen. Ein breites Bündnis? Stand jetzt darf man hoffen. Das fängt wirklich gut an.

Beirat ja gerne, aber so nicht!

Unser Garten präsentiert sich prächtig wie lange nicht. Und die Eisheiligen haben wir auch überstanden. Läuft. Und doch ist längst nicht alles eitel Sonnenschein. Auslöser für den Ärger der Gärtnerinnen und Gärtner ist die Stadtverwaltung. Und das kam so: Die Politik hat einen sogenannten „Integrierten Rahmenplan“ beschlossen, der schon ziemlich genau festlegt, wie die Parkstadt Süd später einmal aussehen wird. Einen Artikel, der das Wesentliche zusammenfasst, findet Ihr hier.

Wir haben interveniert

NeuLand hat kurz danach bei der Politik interveniert, einen Rahmenplanungsbeirat einzurichten, in dem auch die Bürgerinnen und Bürger bei der Planung der Parkstadt mitsprechen. Die Politik stand dem skeptisch gegenüber, hat sich aber schließlich von uns überzeugen lassen. Sieben Vertreterinnen und Vertreter der Stadtgesellschaft wurden von der Bezirksvertretung Rodenkirchen in den Beirat gewählt. Sie vertreten die Bürgervereine aus Zollstock, Bayenthal-Marienburg und Raderberg und -thal, das Bürgernetzwerk Südliche Innenstadterweiterung (Büsie), die Initiative Bürger für Bäume und das Jugendforum Rodenkirchen. Für NeuLand wird Stefan an den Beiratssitzungen teilnehmen. Seine Vertreterin ist Judith.

Verwaltung sichert Politik die Mehrheit

Diesen wackeren Sieben stehen elf Politiker und Politikerinnen gegenüber. So legt es die Geschäftsordnung des Beirates fest, die Ihr hier findet und die Anlass ist für unseren Ärger. Ohne Rücksprache mit den Beteiligten hat die Verwaltung diese Geschäftsordnung mal eben rausgehauen. Unserer Meinung nach hätte der Beirat selbst in seiner konstituierenden Sitzung über die Regeln, die er sich geben möchte, diskutieren und entscheiden müssen. So geschieht das zumindest in Beiräten, die von den zuständigen Verwaltungen gewünscht und unterstützt werden. In diesem Fall liegen die Dinge anscheinend anders. Die Sitzungen des Beirates sollen übrigens nicht öffentlich sein. Das ist aus unserer Sicht völlig indiskutabel. Bürgerinnen und Bürger sollen beteiligt werden. Das aber möglichst geheim? Oder tagt man im stillen Kämmerchen aus Angst vor dem AZ, das aus unserer Sicht selbstverständlich einen Platz im Beirat bekommen sollte? Fragen über Fragen.

Politiker beraten sich selbst

Der Beirat soll die Bezirksvertretung Rodenkirchen und den Stadtentwicklungsausschuss des Rates beraten. Vertreter und Vertreterinnen dieser beiden politischen Gremien haben die absolute Mehrheit im Beirat. Sie beraten sich also sozusagen selbst. Das ist absurd. Es soll lediglich zwei Sitzungen pro Jahr geben. Die Tagesordnung bestimmt die Geschäftsführung des Beirates in Abstimmung mit dem Vorsitzenden. Vorsitzender soll Baudezernent Markus Greitemann werden, die Geschäftsführung übernimmt das ihm unterstellte Stadtplanungsamt. Ob Bürgerwünsche bei der Aufstellung der Tagesordnung auf dem kleinen Dienstweg berücksichtigt werden, scheint da eher ungewiss. Aber es ist ja leider nicht nur die Verwaltung, die wenig bis kein Interesse an einem transparenten Verfahren zu haben scheint. Mit einer Mehrheit von CDU, SPD und FDP hat die Bezirksvertretung Rodenkirchen jüngst den Kompromissvorschlag abgelehnt, zumindest einen Teil der Beiratssitzungen öffentlich abzuhalten. „Die Sitzungen sind nicht öffentlich. Die Niederschriften der Verwaltung hinterher schon“, fasste Edmund Makrutzki vom Stadtplanungsamt das Ergebnis der Abstimmung zusammen. Weite Teile der Politik und der Verwaltung sind sich einig: Der Beirat tagt hinter verschlossenen Türen. Wir sind fassungslos. Morgen entscheidet der Stadtentwicklungsausschuss abschließend über den Beirat. Wir haben kein gutes Gefühl.

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